Trine Wilsberg Lund, Sopran I
Dorothea Craxton, Sopran II ("Benedictus" Messe F-Dur) Bettina Ranch, Alt Min Woo Lim, Tenor I Andreas Karasiak, Tenor II ("Benedictus" Messe F-Dur)
Assaf Levitin, Bass
Immortal Bach Ensemble Leipziger Kammerorchester
Morten Schuldt-Jensen
Schon in seiner Kindheit hatte Franz Schubert eine besonders enge Beziehung zur Kirchenmusik entwickelt. Mit acht Jahren hatte er als Chorknabe unter der Anleitung des Albrechtsberger Schülers Michael Holzer an der Pfarrkirche von Liechtenthal begonnen. Seit 1808 sang er im Chor der kaiserlich-königlichen Kapelle, deren Mitglied er bis zu seinem Stimmbruch im Jahre 1812 blieb. So endete nach rund sieben Jahren die kontinuierliche, aktive Beschäftigung mit der Kirchenmusik, indessen die liturgische Produktion offenbar genau zu diesem Zeitpunkt einsetzte. Das letzte seiner zahlreichen geistlichen Werke schrieb Franz Schubert wenige Wochen vor seinem Tode.
Die Messe Nr. 1 F-dur entstand zwischen dem 17. Mai und 22. Juli 1814. Sie wurde entweder am Freitag, den 25. September, oder dem darauffolgenden Sonntag zur Einhundertjahrfeier der Liechtenthaler Pfarrkirche uraufgeführt. Die Aufführung war durchaus bedeutend, denn offenbar wohnte der Hofkomponist Antonio Salieri der Veranstaltung bei und konnte mit Stolz die kompositorische Arbeit seines einstigen Schülers anhören, der zugleich auch als Dirigent seines Werkes in Erscheinung trat.
Mit der Arbeit an seiner dritten Messe in B-dur begann Schubert im November 1815. Während die Premiere wiederum in Liechtenthal stattgefunden haben dürfte, steht das Datum einer späteren Aufführung fest: Diese fand 1824 zu Ehren Ferdinand Schuberts in Hainburg statt, wo dieser seinerzeit bei einer Schulinspektionsreise Station machte. Die Besetzung ähnelt der ersten Messe, verzichtet allerdings auf die Posaunen und bewegt sich im Rahmen dessen, was auch bei normalen Pfarrgottesdiensten geleistet werden konnte.
"...these impressions are brought to us through the excellent performances of Morten Schuldt-Jensen and his Immortal Bach Ensemble and Leipzig orchestra. Schubert is fortunate to have such well-practiced, enthusiastic advocates for these rather minor works--their solid ensemble singing and richly-colored orchestral sound certainly give these Masses more substantial presence and expressive impact than we remember from other performances and recordings.
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