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Sämtliche Werke für Nagelgeige
(DDD, 32`18") |
Henry Schneider, Nagelgeige
Chursächsische Capelle Leipzig: Dorothea Vogel, Violine
Anne Schumann, Violine Monika Schwamberger, Violoncello Fernando Günther, Bassposaune
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Friedrich Wilhelm Rust (1739-1796) Quartett für Nagelgeige, 2 Violinen und Violoncello
Steffen Schleiermacher Trinklied einer verliebten Waldameise (2003) Erwin Stache Unter Druck 1 (2002)
Nagelgeige oder Nagelharmonika, ein Bogeninstrument, welches der ehemalige
Kammermusikus Johann Wilde zu Petersburg gegen Mitte des vorigen Jahrhunderts
erfunden hat, und auf welchem eiserne oder messingene Stifte vermittelst des
Bogenstriches zum Klange gebracht werden. Es besteht bloß aus einem ohngefähr
1,5 Fuß langen, und 1 Fuß breiten Bretchen, welches auf der einen Seite
beynahe halbrund ist, und auf welchem 16 bis 20 Stifte von Eisen oder Messing
eingeschlagen sind, von welchen, nach dem Verhältnis der Töne der Tonleiter,
der folgende immer ein wenig kürzer ist, als der vorhergehende. Diese Stifte
werden mit einem gewöhnlichen Geigenbogen zum Klange gebracht, der mit
schwarzen Pferdehaaren bezogen und stark mit Colophonium bestrichen ist,
damit er die Stifte scharf genug angreife. Der dadurch zum Vorschein kommende
Ton hat einige Aehnlichkeit mit dem Tone der Harmonika; die Stifte sprechen
aber theils zu schwer an, theils ist ihre Lage für den Gebrauch des Bogens zu
ungünstig, als daß auf diesem Instrumente mehr, als eine Melodie von mäßiger
Bewegung, die hauptsächlich sich stufenweise fortbewegen muß, herausgebracht
werden könnte.
aus Kochs Musikalischem Lexikon, um 1800
"Erstaunlich, wie apart sich der starre feine Klang ins angehende Rokoko fügt... Kurz, hier wurde der Nagel auf den Kopf getroffen." Gewandhaus Magazin 41/2004
"... ein skurril-absurdes
Dokument abendländischer Experimentierfreudigkeit... Ein Muß für historisch suchende Jäger und Sammler..." Leipziger Volkszeitung
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